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Sparen! Sparen! Sparen!

Ja, so könnte das Motto der heutigen Zeit lauten. Sparen kann eine schöne und auch spannende Sache sein, wenn man genug Geld dafür übrighat und wenn man nicht durch äußere Umstände dazu gezwungen wird. 

Schlechte Nachrichten

Leider ist ein großer Teil der Bevölkerung im Angesicht der Energiekrise und anhaltender Pandemie-Folgen dazu gezwungen, in Sachen Finanzen und Geldausgeben komplett umzudenken. Privater Konsum muss eingeschränkt werden, um die steigenden Lebenshaltungskosten finanzieren zu können. 

Auch erfahrene Sparer sehen sich vor einem Problem. Sparen bedeutet derzeit nämlich nicht mehr, Geld für schlechte Zeiten zurückzulegen oder einen Betrag für ein bestimmtes Ziel anzusammeln – im Gegenteil! Die Sparrate, also der Betrag, der bisher vom monatlichen Einkommen zurückgelegt wurde, muss verringert oder gar komplett eingestellt werden. Das Geld wird nun gebraucht, um die drastisch gestiegenen Energie- und Lebensmittelkosten zu decken. 

Wer das Glück hatte, bereits einen schönen Betrag auf dem Konto angesammelt zu haben, muss ebenfalls bangen. Denn das Geld verliert durch die steigenden Preise mehr und mehr an Wert. Die Angst der ganzen Welt vor Krieg und Energieknappheit lässt den Aktienmarkt verrückt spielen. Die Kurse fallen mit jeder neuen Nachricht über den Kriegsverlauf oder defekte Pipelines. Anleger verfallen in Panik beim Blick auf ihr schwindendes Depot und verkaufen ihre Anteile mit Verlust, um wenigstens noch einen Teil des Geldes zu retten. 

Diejenigen, die bereits vor dem Beginn von Inflation und Energiekrise keine Ersparnisse hatten, bei denen das Geld immer gerade so bis zum Monatsende reichte oder die bereits Schulden hatten, trifft es besonders hart. Sie haben keinen Puffer, mit dem sie die gestiegenen Kosten ausgleichen könnten. 

Der Staat versucht zwar, mehr oder weniger erfolgreich, den Menschen Entlastung zu verschaffen, aber letztendlich ist jeder für sich selbst verantwortlich, muss seinen Lebensunterhalt erwirtschaften und damit auskommen. 

Zugegeben, das Auskommen ist im Moment nicht leicht. Den wenigsten von uns wird es möglich sein, den bisherigen Lebensstandard uneingeschränkt beizubehalten.

Gute Nachrichten

Die gute Nachricht ist, dass wir uns hier in Deutschland bisher eines verdammt hohen Lebensstandards erfreuen durften. Das heißt auch, dass die notwendigen Einschränkungen für die meisten von uns nicht zu existenzbedrohenden Zuständen führen werden. Jeden Tag werden wir durch bestimmte Medien (leider) zuverlässig mit neuen Hiobsbotschaften versorgt. Meldungen, die nicht dramatisch genug erscheinen, werden durch reißerische Schlagzeilen dazu gemacht, wichtige Hintergrundinformationen, die der Dramaturgie schaden könnten, einfach weggelassen. 

Angesichts der vielen schlechten Nachrichten, die auf uns einstürmen, vergessen wir oft die schönen Dinge, die uns widerfahren. Statt uns über unser Heim, unseren Job und das damit verbundene Einkommen, unsere Familie, unsere Freunde und all die Dinge, die wir schon haben, zu freuen, ärgern wir uns über äußere Umstände und ängstigen uns vor Dingen, die vielleicht kommen könnten. 

Ja, der Winter könnte kalt werden und die Heizkosten dementsprechend hoch ausfallen. Dafür etwas zu sparen, ist absolut sinnvoll, den Konsum nicht unbedingt notwendiger Dinge zu überdenken, empfehlenswert, für das nächste Jahr einen Urlaub im eigenen Land zu planen, sehr weitsichtig. 

Doch auf Grund des Übermaßes an dramatisierten Informationen aus den Medien vor dem großen Blackout, der Hyperinflation oder der Atombombe zu zittern, panisch und voller Sorge in die Zukunft zu blicken und sich und seine Gedanken dadurch in immer extremere Gefilde zu lotsen, ist der schlechteste Weg, den wir beschreiten können. 

Am richtigen Ende sparen

Besser wäre es, wir würden uns aufs Sparen besinnen. Ich meine damit jedoch nicht nur das Sparen von Geld oder das Sparen an Energie oder Konsum. Ich meine den sparsamen Umgang mit Informationen. Es gibt diesen schönen Spruch: „Wer billig kauft, kauft zweimal.“ Das bedeutet, dass billige Produkte ihr Geld nicht wert sind, weil sie mehr Schein als Sein sind, schnell kaputt gehen und dann neu gekauft werden müssen und somit unseren Geldbeutel doppelt belasten.

Mit Informationen ist es genauso. Schnell die Schlagzeilen diverser Online-Portale oder Boulevardblätter zu lesen und sich informiert fühlen, bedeutet bewusst in Angst versetzt, aufgehetzt und mit nur einem Bruchteil der tatsächlichen Fakten versorgt zu werden. 

In diesem Fall wird zwar nicht der Geldbeutel aber dafür das Gehirn unnötig belastet. 

Sparen ist also ein gutes Motto für die heutige Zeit. An Energie und unnötigem Konsum zu sparen, ist gut für unsere Umwelt. Geld zu sparen, um für mögliche Notfälle vorzusorgen, ist gut für unseren Seelenfrieden. Geld bewusst für Dinge einzusetzen, die lebensnotwendig, nützlich und gut für uns sind, hilft sogar unserer Wirtschaft. 

An Informationen zu sparen und auch diese nur bewusst und in hochwertiger Form zu konsumieren, kann fast schon Wunder wirken. Es führt nämlich zu mehr Gelassenheit, weniger Sorgen, einem positiveren Blick in die Zukunft und dadurch auch zu konstruktiverem Denken und Handeln.

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