Wir alle haben wohl schon mehr als einmal das unangenehme Gefühl ertragen müssen, gescheitert zu sein. Misserfolge und Fehler gehören zum Leben und zum Arbeiten. Sie lassen sich nicht vermeiden, auch wenn wir es noch so sehr versuchen.
Es ist vom Ausmaß des Misserfolges abhängig wie wir uns damit fühlen. Ein kleinen Fehler den wir direkt wieder ausbügeln können, wird uns vielleicht ein paar Minuten Stress verursachen. Größere Patzer können uns schon sehr belasten und uns peinlich sein, wenn andere Personen beteiligt oder direkt betroffen sind. Sie können schon ordentlich an unserem Selbstvertrauen nagen.
Negative Emotionen
Das Scheitern oder der Misserfolg mit einem Projekt, einem Vorhaben, der Umsetzung von Plänen, Ideen und Träumen, kann zu großem Stress, Verzweiflung, Angst und Wut führen. Diese Erfahrungen können uns derart belasten, dass wir künftig davor zurückschrecken, ein solches Vorhaben nochmals in Angriff zu nehmen.
Genau deswegen, weil Fehler, Scheitern und Misserfolge bei so vielen Menschen zu negativen Gefühlen, negativen Erfahrungen, mangelndem Selbstvertrauen, zum Rückzug oder zum Aufgeben führen, ist es wichtig, den richtigen Umgang mit diesen unvermeidlichen Ereignissen zu finden.
Die eigene Einstellung erkennen
Zunächst ist es erforderlich – wie eigentlich in fast jedem Lebensbereich – unsere eigene Einstellung zu überprüfen.
Sehen wir das Fehlermachen als persönlichen Makel an, der uns von anderen unterscheidet und der nur durch Kontrolle und eiserne Disziplin in den Griff bekommen werden kann, dann werden wir wahrscheinlich bei allem was wir tun unter enormem Druck stehen und zwangsläufig deswegen weitere Fehler begehen. Es ist eine Art Spirale aus der wir nicht ausbrechen können.
Hinzu kommt, dass wir auf Fehler die andere machen ebenso reagieren. Wir heften dem Betroffenen ein Etikett an, regen uns über ihn auf, vertrauen ihm nicht mehr und fühlen innerlich sogar Genugtuung, weil wir dieses Mal nicht selbst etwas falsch gemacht haben.
Doch was bringen uns diese Reaktionen überhaupt? Die einfache Antwort ist: noch mehr negative Gefühle und keinerlei Fortschritt.
Die eigene Einstellung ändern
Seine Einstellung zum Fehlermachen oder Scheitern zu ändern bedeutet nicht, dass man es ab sofort leicht nehmen und mit dem Gedanken „Jeder macht Fehler“ abtun sollte. Noch schlimmer wäre es, Fehler oder die Verantwortung für Misserfolge zu verleugnen, zu Vertuschen oder anderen in die Schuhe zu schieben.
Machen Sie sich zunächst folgende Dinge bewusst:
Fehler sind nicht pauschal negativ, denn sie haben eine Signalwirkung. Sie geben uns ein Feedback zu einer Handlung oder einer Kette vorangegangener Entscheidungen. Wenn wir dieses Feedback nutzen können, um es beim nächsten Mal besser zu machen, war der Fehler also weder unnötig noch per se negativ.
Fehler sind kein Grund zu scheitern. Scheitern ist die Nicht-Erreichung eines Ziel. Fehler sind kleinere, zeitlich begrenzte Ereignisse. Je nachdem, wie wir auf sie reagieren, können sie uns auch zum Erfolg führen.
Scheitern ist subjektiv. Wenn wir ein Ziel nicht erreicht haben, können wir es als endgültig oder als vorrübergehend auslegen. Die zweite Variante ist diejenige, die uns weiter bringt.
Misserfolg ist eine Bedingung für Erfolg. Haben Sie mal erfolgreiche Menschen gefragt, wie oft sie gescheitert sind? Wussten sie, dass Bill Gates mit seiner ersten Firma „Traf-O-Data“ gescheitert ist, dass Henry Fords fünfmal pleite ging, dass Walt Disney wegen Mangels an Ideen von seinem Zeitungsherausgeber gefeuert wurde?
Misserfolge sind eine Chance für Innovation und Lernerfahrung. Deswegen ist diese Erfahrung für später erfolgreiche Menschen so wichtig.
Den Umgang mit Fehlern und Misserfolgen lernen
Akzeptieren sie, dass Fehler und Misserfolge ein Teil des Lebens aber auch des Weges zum Erfolg sind. Wir können sie nicht immer vermeiden aber wir können sie sinnvoll nutzen.
Übernehmen sie Verantwortung für ihre eigenen Fehler und Niederlagen. Stellen sie sich den damit verbundenen, unangenehmen Gefühlen aber vermeiden sie Selbstvorwürfe. Nehmen sie sich kurz Zeit, um sich über ihre Gefühle klar zu werden. Ein wenig positiver Humor und Ironie können helfen, besser mit ihnen umzugehen.
Analysieren sie, was schief gelaufen ist. Gehen sie die Prozesse systematisch durch und finden sie den Punkt heraus, an dem etwas schief gelaufen ist. Überlegen sie sich, wie der Prozess nun so gestaltet werden kann, dass ein weitere Fehler vermieden werden können.
Vermeiden sie aber unbedingt ins Grübeln zu verfallen. Die Analyse soll sachlich und faktenbasiert sein. Lassen sie Emotionen und Schuldzuweisungen aus dem Spiel.
Lernen sie aus ihren Fehlern und Rückschlägen. Jeder Misserfolg und jede Niederlage haben das Potenzial, zu einem Fortschritt oder einer Verbesserung zu führen. Bereiten sie sich für das nächste Mal noch besser vor – auch wenn sie denken, sie hätten schon alles getan – es gibt immer Möglichkeiten, es besser zu machen.
Lassen sie sich nicht entmutigen und geben sie nicht auf. Es bedarf oft vieler Niederlagen und Misserfolge, um dorthin zu gelangen, wo man hin möchte. Machen sie sich immer bewusst, dass jedes Scheitern ein weiterer Schritt in Richtung Erfolg ist.
Fragen sie sich in Zeiten von Selbstzweifeln:
Was ist größer – mein Verlangen nach Erfolg oder meine Angst vor dem Scheitern?
Hierzu gibt es ein schönes Zitat des amerikanischen Bestsellerautors (Rich Dad – Poor Dad) und Finanzexperten Robert Kyosaki mit dem ich an dieser Stelle abschließen will.
„Sometimes we win, sometimes we learn.“
Robert Kyosaki
Die Angst vor dem Scheitern hindert uns daran die Entscheidungen zu treffen, die uns glücklich machen.
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